Der Überhandknoten

Es gibt interessantere Knoten, wie zum Beispiel den Palstek, mit seinem netten Merksatz: "Der Fuchs kommt aus dem Bau, geht um den Baum herum und wieder in seinen Bau zurück."

Der Überhandknoten ist der einfachste Knoten, den ich kenne. Der Name mag daher kommen, dass man ihn so beschreiben kann: Man lege das Seilende über die Hand, führe es um die Hand herum und zwischen Handfläche und Seil hindurch. Der Überhandknoten ist so einfach, dass es erstaunen mag, dass er folgende kleine Abhandlung ermöglicht. Bei dessen Gliederung könnte mich die Grammatik inspiriert haben:
NrMerkmal Ausprägungen
1 Wortart Artikel Substantiv Verb
2 Artikel Der Die Das
3 Zeitform VergangenheitGegenwart Zukunft
Ich zeige im Folgenden sechs Arten diesen Knoten zu variieren. Man könnte auch in Anlehnung an die Grammatik von einem Deklinieren sprechen. Die Struktur dieser Abhandlung ist so, dass sechs Merkmale jeweils zwei Ausprägungen besitzen.
NrMerkmal Ausprägung
1 Händigkeit links rechts
2 Dicke einfach doppelt
3 Zweck Schlaufe Verbindung
4 Form Tropfen Linear
5 Methode (Schlaufe) Einschritt Zweischritt
6 Methode (Verbindung)Einschritt Zweischritt
7 Geometrie X Y ...

Die Händigkeit


Es ergeben sich zueinander achsensymetrisch ein rechter und ein linker Knoten. Ob die beiden Händigkeiten auch einen prakischen Nutzen haben können, weiß ich nicht.

Die Dicke

Der Zweck

Ab hier werden nur noch Knoten im Doppelsel behandelt.

Die Form

Die Seilverbindung wiederum gibt es in den beiden Varianten Tropfenform und Linearform. Die beiden Namen stehen sehr anschaulich für die beiden Formen.

Die beiden Methoden am Beispiel der Schlaufe


Die beiden Methoden am Beispiel der Seilverbindung in Linearform.


Geometrie

Die Durchsteckmethode ermöglicht manche geometrische Form:

Anhang

Alle vorgezeigten Varianten des Überhandknotens lassen sich ebenso auf Basis des Achterknotens darstellen. Der beginnt wie der Überhandknoten. Dss Ende wird jedoch vor dem Einstecken noch eine halbe Umdrehung weiter geführt. Der Name ist recht sprechend. Um nicht zu langweilen zeige ich hier nur eine praktische Anwendung aus der Bergsteigerei. Mit dem Achterknoten bindet man sich mit seinem Klettergurt in ein Seilende ein. Man beginnt mit dem Vorknoten, zieht das Ende durch den Klettergurt und fädelt es dann in den Vorknoten hinein, sodass ein doppelte Achterknoten entsteht. Dieser Knoten hat drei Eigenschaften: Sturzfestigzeit, lässt sich leicht lösen und er ist schlicht schön (nach eventuellem Nacharbeiten).